30. Juli 2015

Nachtrag: Zum Sudetendeutscher Tag in der Messe Augsburg 2015

"Bildungsregion Landkreis Cham", auch eine "grenzüberschreitende Bildungsregion":
www.bildungsregion-cham.de

Staatssekretär Georg Eisenreich vom Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst überreichte am 13. Juli 2015 im Chamer "Technologie-Campus" dem Landkreis Cham offiziell das Qualitätssiegel "Bildungsregion in Bayern" an Landrat Franz Löffler, Bezirkstagspräsident, ehemaliger Bürgermeister der Grenzstadt Waldmünchen, nahe meines Geburtsortes Neubäu im Böhmerwald (jetzt "untergegangenes Dorf" Novosedly im Český Les / Böhmischer Wald)  liegend.

Die "Bildungsregion Landkreis Cham" erfüllt nicht nur die fünf "Kriterien-Säulen" jeder "Bildungsregion in Bayern", sondern auch eine sechste, als "zukunftsträchtige‚ Bildungsbrücke in das Nachbarland Tschechien" und eine siebte, als "weltoffene Bildungsregion für Migranten und Zuwanderer".

Furth im Wald ist Partnerstadt  meines Heimatkreises Bischofteinitz/Horšovský Týn, jetzt Kreis Domažlice/Taus, kultur- und bildungsgeschichtlich mit dem böhmischen "Quellgebiet der Radbusa" eng verbunden. Grenzüberschreitend wird die "Bildungsregion Landkreis Cham" der Radbusa/Radbuza entlang zur und gemeinsam mit der "europäischen Kulturhauptstadt 2015 Pilsen/Plzeň" künftig  verstärkt  auch "bildungsaktiv".

Beim Festakt am 13. Juli 2015 im Chamer "Technologie-Campus" war auch die "Abteilungsleiterin für Bildung, Jugend, Sport" im  Bezirksamt der "Region Plzeň/Pilsen", Dr. Jaroslava Havličková präsent. Sie will vor allem grenzüberschreitende Schulpartnerschaften fördern. Auf Einladung des Pilsner Regionspräsidenten Václav Šlajs besuchte eine oberpfälzische Delegation unter Regierungspräsident Axel Bartelt und Bezirkstagspräsident Franz Löffler auch die "Westböhmische Universität Pilsen". Eine deutsch-tschechische "Arbeitsgruppe für Hochschulbildung" wurde angeregt.

Zur vielfältigen Kooperation der Universitäten Regensburg und Plzeň/Pilsen durfte auch ich schon gleich nach Grenzöffnung beitragen. 1991 publizierte ich die Pilotstudie "Bildungsregion der offenen Grenzen inmitten Europas", Themenbasis für das "AEK-Symposium Bildungsregion Euregio Egrensis - Symposion a vzdělávání" am 24./25.10.1994 an der Wirtschaftsfakultät Eger/Cheb der Universität Pilsen/Plzeň. Die Lehrerbildungsanstalt Eger absolvierte ich 1944 mit einem kriegsbedingten Abschluss als Lehramtsanwärter.

1997 führte ich den Pilsner Pädagogenkollegen Prof. Dr. Tomaš  Jílek zu den Grundmauern meiner zerstörten "Neubäuer Volksschule" und zeigte ihm den Weg zu meiner Bürgerschule in Weißensulz/Běla nad Radbuzou. 1998 fand in seinem Fakultätsgebäude in Waier/Rýbnik nad Radbuzou ein Seminar zur "Egerländer Bildungsforschung" statt. "Ein tschechischer und ein deutscher Pädagoge" besuchten die "Neubäuer Höhe" und den "geöffneten Eisernen Vorhang" um den Plattenberg (Velký Zvon). Ein Bildbericht ist in "Akademie Euregio Egrensis - Gründungsthesen, Inhaltskonzepte, Organisationsstrukturen", 1997, auf den Seiten 67 ff. veröffentlicht. Siehe auch die Publikationen "Auf Friedenssuche in der Heimat - Ein Tscheche in  und ein Deutscher  aus  einem, versonnenem Land", 1988 (Trilogie des Tschechen Ladislav Stehlik: "Země Zamyṥlená" und meine Essays in "Passion jenseits des Böhmerwaldes im südlichen Egerland - der Kreis Bischofteinitz", 1991 ).

Die "AEK-Studienreihe Bildungsregion Euregio Egrensis" dokumentiert auch die jährlichen "universitären Symposien und AEK-Begegnungen", die "Bildungsbrücken der Herkunft und Hinkunft" thematisieren. Auch die grenzüberschreitenden Kultur- und Bildungsaktivitäten des "Zentrums Bavaria Bohemia (CeBB)" in Schönsee  sind  zukunftsweisend. Die Homepage www.bbkult.net ist weltweit und insbesondere mit tschechischen Kulturschaffenden inmitten Europas verlinkt. Der Link zu www.waldemar-nowey.de vermittelt auch über www.mering.de oder/und "Google" den Zugang zur "Noweyana-Literatur" aus "30 Jahren Bayerischer und 20 Jahren Böhmischer Bildungsforschung" sowie zu Publikationen mit "europapädagogischen Perspektiven in grenzüberschreitenden Bildungsregionen".

 

Landkreis Cham schon 1972 ein Pilotprojekt der Gebiets- und Schulreform in Bayern

Am "Bayerischen Staatsinstituts für Bildungsforschung und Bildungsplanung" begleitete ich die Entwicklung der Volksschuloberstufe (Dissertation LMU München 1965) zur Hauptschule  im allgemeinen und beruflichen Bildungssystem seit 1969 ("Modellhauptschulen in Bayern", 1972, seit 2012 "Mittelschule") wissenschaftlich. Dabei konnte ich auch meine Erfahrungen an der Bürgerschule in Weißensulz und an der Lehrerbildungsanstalt Eger einbringen.

Für den neuen "Großkreis Cham" entstand eine vorbildliche Schulentwicklungsplanung, die die kleinräumlichen sozioökonomischen Bedingungsfaktoren des Bildungsverhaltens beispielhaft  berücksichtigte. Der "Sozioökonomische Berufs- und Bildungsstruktur- Index (SBBS-Index)" erklärt die Übertrittsquoten in weiterführende Wahlschulen als "Indikatoren des regionalen Bildungsverhaltens" in 330 Erhebungsbereichen Bayerns hoch signifikant.

Nach Öffnung der Grenzen publizierte ich 1991 "Kleinräumliches Bildungsverhalten und regionale Bedingungsfaktoren in der Euregio Egrensis".

Als bayerisch-böhmischer Bildungsforscher gratuliere ich zur "Qualitätssiegelverleihung Bildungsregion in Bayern 2015" und wünsche vor allem den Schulpartnerschaften in der grenzüberschreitenden "Bildungsregion  Landkreis Cham" / www.bildungsregion-cham.de  viel Erfolg!

Kurzprofil

Dr. phil. Waldemar Nowey (* 11. März 1927 in Neubäu, Egerland) ist ein deutscher Pädagoge, Bildungsforscher und Schriftsteller.

Nach Anstellungen als Lehrer und Schulleiter in Bayern promovierte er 1964 an der Universität München. Anschließend war er als Ausbildungslehrer an der Pädagogischen Hochschule in Augsburg tätig. Von 1969 bis 1989 führte er Studien für das Kultusministerium Bayern durch. In der Deutschen Nationalbibliothek sind 82 Publikationen unter seinem Namen verzeichnet.

Nowey ist verheiratet und hat zwei inzwischen verheiratete Töchter.

Siehe auch Wikipedia.