19. Juli 2020

30 Jahre grenzüberschreitende Bildungsregion Euregio Egrensis inmitten Europas: Paneuropäertreffen in Hof, Waldsassen, Eger und Franzensbad.

Bildungsregion der offenen Grenzen inmitten Europas:
Zur Grenzöffnung vor 30 Jahren referierte ich dazu bei der „AEK-Begegnung“ des „Arbeitskreises Egerländer Kulturschaffender AEK - e.V.“ in Marktredwitz: Mein „erster Beitrag als „böhmisch-bayerischer Bildungsforscher“ zum freien Europa der Regionen“:
„Kleinräumliches Bildungsverhalten und regionale Bedingungsfaktoren in der ‚EUREGIO EGRENSIS‘“, 1991 als Pilotstudie einer „Studienreihe erschienen und auch beim Symposion an der Wirtschaftsfakultät der Universität Pilsen/Plzeň in Eger/Cheb am 24./25.10.1994 thematisiert.

In 30 Jahren publizierte ich die AEK-Studienreihe „Grenzüberschreitende Bildungsregion Euregio Egrensis“. Sie dokumentiert viele AEK-Seminare der „Arbeitsgruppe Egerländer Bildungsforschung“, auch in Hof, in Franzensbad/Františkovy Láznĕ, bei universitären Kolloquien an der Wirtschaftsfakultät der Universität Pilsen/Plzeň in Eger/Cheb und im Harmoniesaal bei der Basilika in Waldsassen.

Das oberfränkische Hof im „bairischen Vogtland“, das oberpfälzische Waldsassen im „Stiftland“, der „böhmisch-habsburgische Weltkurort“ Franzensbad und die einst „freie Reichsstadt“ Eger gehören zur „historischen Regio Egere“ und sind auch das „Herz der grenzüberschreitenden Bildungsregion Euregio Egrensis“ .
In diesen vier Städten fanden vom 17. mit 19. Juli 2020 auch die „46. Paneuropatage“ der „Paneuropa-Union Deutschland e.V.“ mit „Paneuropa-Union in der Tschechischen Republik“ statt.

Die „Paneuropa-Bewegung“ entstand 1922 durch Richard Nikolaus Coudenhove-Kalergi (1894–1972), der im elterlichen Schloss in Ronsperg, in meinem Heimatkreis Bischofteinitz im südlichen Egerland, aufwuchs:
1923 erschien sein programmatisches Buch „Pan-Europa“ und 1924 gründete er die „Paneuropa-Union“. Er erhielt 1950 den „ersten Europäischen Karlspreis“. Durch ihn wurde 1955 Schillers „Ode an die Freude“ - von Beethoven vertont - zur „Europahymne“, seit 1985 auch „Hymne der Europäischen Union“.
Seine Schwester Ida Friederike Görres (1901-1971) war eine christliche Schriftstellerin. Sie veröffentlichte 1945: „Von der Heimatlosigkeit“. Nach der Vertreibung 1946 verfiel „Schloss Ronsperg“. Die „Paneuropa-Union“ bemüht sich um die Sanierung des „Ronsperger Schlosses“, dem ihr Gründer entstammt. Im nahen Schüttwa wurde 2020 dem dort geborenen Dichter des „Ackermann aus Böhmen“: Johannes von Schüttwa/Tepl/Saaz ein Denkmal gesetzt.


Spätheimkehrerlager Hof-Moschendorf 1950 – Freiheitshalle in Hof 2020:
Vor 70 Jahren wurde ich 1950 als Spätheimkehrer aus fünfjähriger russischer Kriegsgefangenschaft in Transkaukasien im „Spätheimkehrerlager Hof-Moschendorf“ in den Freistaat Bayern „entlassen“. Ich kehrte zu meiner aus dem Egerland vertriebenen Familie in den Kreis Aichach-Friedberg - in die „Bildungsregion Wittelsbacherland“ - heim.
Daran erinnerte ich am 26.09.2014 auch bei der Exkursion der „Arbeitsgemeinschaft für kulturelle Heimatsammlungen (ArGe)“ im Vogtlandmuseum in Hof. (Link zu „Aktuelles“ 26. September 2014). An „mein Spätheimkehrerlager“ erinnert ein Denkmal vor Ort. Die Leiterin des „Hofer Vogtland-Museums“ Sandra Kastner M.A. zeigte mir „Modelle und Dokumente“. Ich überreichte „Noweyana-Literatur“ für das Museumsarchiv:

„Hof - ein Tor der Freiheit“: vor 70 Jahren für mich als Spätheimkehrer - und vor 30 Jahren: für tausende Menschen aus der DDR.

2020 in der Freiheitshalle in Hof: „Europa ist älter als der Nationalstaat“ titelte die „Sudetendeutsche Zeitung / SdZ “ am 24. Juli 2020, auf der ersten Seite:
Der Präsident der „Paneuropa-Union Deutschland“ Dr.h.c. Bernd Posselt eröffnete den „46. Europatag in der Euregio Egrensis“, der von der „Tschechischen Paneuropa-Union“ unter ihren Präsidenten Marian Švejda „mitveranstaltet“ wurde. In der Freiheitshalle in Hof bzeichnete der ehemalige tschechische Kulturminister Daniel Herman die Fähigkeit zum Dialog als „zentral für Europa“. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier verlieh ihm das „Große Bundesverdienstkreuz mit Stern“, das ihm kürzlich der Deutsche Botschafter Christoph Israng im historischen Garten des Palais Lobkowicz überreichte (SdZ 11.09.2020).

Für Posselt ist die „Europäische Union“ eine „übernationale Rechtsgemeinschaft“, die auf einer „gemeinsamen Kultur gründet, „welche schon tausend Jahre lang existiert hat, bevor der erste Nationalstaat entstand.“ Auch Švejda bekannte sich zur „paneuropäischen Vision“. Gegen die europafeindlichen Kräfte gelte es darauf zu bestehen, „dass der richtige Weg nur ‚mehr Europa‘ sein könne“.
Europapädagogische Perspektiven in der „Euregio Egrensis“:
In zwei Symposien wurden auch „europapädagogische Perspektiven“ diskutiert. Durch kleinräumliche Bildungsprozesse in der „grenzüberschreitenden Bildungsregion Euregio Egrensis“ wächst Europa von unten zusammen. Die „Landesgartenschau Marktredwitz - Cheb/Eger 2006“ war wegweisend. Das „Projekt Gastgeber an Gymnasien in Bayern“ ist schon ein Vierteljahrhundert erfolgreich.
Die Präsidentin der „Euregio Egrensis Bayern“ Dr. Birgit Seelbinder sorgt sich aber um die „grenzüberschreitenden Schul- und Vereinspartnerschaften“ in der „Corona-Krise“:
Nach der Krise bedarf es auch neuer europapädagogischer Perspektiven!

Vorlaufmodell einer grenzüberschreitenden Bildungsregion:
1972 war der Landkreis Cham ein Pilotprojekt der „Gebiets- und Schulreform in Bayern“, das ich am „Staatsinstitut für Bildungsforschung und Bildungsplanung“ wissenschaftlich begleitete. 2015 verlieh Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle das „Qualitätssiegel grenzüberschreitende Bildungsregion“ an diesen bayerischen Nachbarkreis meines Heimatkreises Bischofteinitz/Horšovský Týn, jetzt Taus/Domažlice, im südlichen Egerland.

Monika Hohlmeier, von 1998 bis 2005 Kultusministerin in Bayern und seit 2009 Abgeordnete im Europäischen Parlament, setzte sich in Hof für „Forschung und Technologie“ ein.
Bayerns Wissenschaftsminister Bernd Sibler seit 2018, in Straubing geboren, war als Schüler am „Eisernen Vorhang im Bayerischen Wald“. Ich widmete dem Minister das E-Book: „Oberpfälzisch-egerländische Bildungsregion inmitten Europas“:


Grenzüberschreitende Landesausstellungen:
Bernd Sibler erklärte in Hof: Bayern habe eine „eigene Vertretung in Prag“ und veranstaltete 2016/17 mit Tschechien die gemeinsame Landesausstellung:
„700 Jahre Kaiser Karl IV.“ in Prag und Nürnberg. 2023 werde eine weitere Veranstaltung über „Bayerischen und böhmischen Barock“ durch das „Haus der Bayerischen Geschichte“ folgen. Auch in meinem „2. Heimatkreis Aichach - Friedberg“ war die „Bayerische Landesausstellung im Wittelsbacherland“: „Stadt befreit - Wittelsbacher Gründerstädte“ 2020 erfolgreich!


Bei „Sudetendeutschen Tagen“ in Augsburg und Nürnberg:
Beim „68. Sudetendeutschen Tag 2017 in Augsburg“ (Link zum Beitrag) stellte ich das E-Book: „700 Jahre Kaiser Karl IV.: ‚Neuböhmen‘ und ‚Goldene Straße‘ in der grenzüberschreitenden Bildungsregion Euregio Egrensis“ vor, das zu meinem 90. Geburtstag erschienen ist.

Link zum Buch

In Erinnerung an „Meringer Gespräche“ zur „Bildungsregion Wittelsbacherland“ überreichte ich dem Ministerpräsidenten Dr. Markus Söder beim „69. Sudetendeutschen Tag 2018 in Augsburg“ die Studienreihe „Bildungsregion Euregio Egrensis“


Der „70. Sudetendeutsche Tag 2019 in Regensburg“:
„Ja zur Heimat im Herzen Europas“ (Link zum Bericht) rückte auch geografisch die Beziehungen zu meinem „verschwundenen Geburtsort Neubäu“ näher.
In „Passion jenseits des Böhmerwaldes im südlichen Egerland - der Kreis Bischofteinitz“ von Rudolf Kiefner schrieb ich schon 1991 über „Friedhöfe der Vaterhäuser und Mutterkirchen“ auf den Seiten 50 ff.. In „Regensburg 2019“ wurden viele Publikationen über „ausgegrabene Wüstungen“ vorgestellt.

Ausgrabungen verschwundener Grenzdörfer im Heimatkreis Bischofteinitz:
Trotz Corona-Krise gehen die “Ausgrabungen des verschwundenen Grenzdorfes Grafenried“ in meinem Heimatkreis“ weiter, wie auch das „Bayerische Fernsehen“ laufend berichtete.
Wie „Domažlický denik“ am 7. Oktober 2019 mitteilte, entdeckten Pfadfinder der 51. Division Pilsen/Plzeň neben dem „Neubäuer Gedenkkreuz“ nun auch die Fundamente meiner zerstörten Dorfkirche St. Georg von Neubäu/“Novosedly nad Radbuzou“ an der „Neubäuhöhe/Výšina:
Beitrag auf Domažlický denik (tschechisch)
Fotogalerie Augrabung

Siehe auch unter Wikipedia ( „Novosedly nad Radbuzou“) in tschechisch und deutsch!

Junge Tschechen wollen also eine „Gedenkstätte“ nahe meines Schulhauses schaffen, die „auch an das Schicksal der Menschen erinnert, die nach dem Zweiten Weltkrieg ihre Heimat verlassen mussten“: Fundamente der „niedergerissenen Dorfkirche in Neubäu“ werden also zu einer „Gedenkstätte“ in der „Wüstung Novosedlý nad Radbuzou“ !

Erinnerungen an Vaterhäuser und Mutterkirchen:
Pfadfinderführer Martin Kolovský zeigt im YouTube-Film „Zaniklá obec Novosedlý/ Verschwundenes Dorf Neubäu“ auch mein „verstorbenes Geburtshaus Neubäu Nr. 10“ und dessen nun „verwachsenen Mutterboden“ auf dem es stand. In gleicher Weise werden die Georgskirche (Sankt Georg ist auch Patron der Pfadfinder), Schule, Gasthaus, das „Gemischtwarenhandelsgeschäft“ mit Dorfweiher und die „Neumühle / Nový mlýn“ (Wikipedia) dargestellt.


Mein Vaterhaus wurde 1931 neu erstellt und in den 1940-er Jahren vor der Vertreibung nochmals renoviert und erweitert. Mein Vater Josef Nowey richtete eine moderne Schlosserwerkstatt ein.
Ich wurde 1927 im „Tischlerhaus“ geboren, in dem mein Großvater Franz Rebitzer die ursprüngliche „Tischlerei meines Urgroßvaters Georg Rebitzer“ weiterbetrieb. Daher hieß der Hausname „beim Tischler“ und ich war in Neubäu der „Tischlerwalde“ (Waldemar). Siehe dazu in „Archiv Ostdeutscher Familienforscher“: AOFF Band XII , Heft 2: Ahnenliste: Seite 35-38, Stammfolge: Seite 35-38 von Oswald/Robert Frötschl bearbeitet.


Martin Kolovský absolvierte das Gymnasium in Pilsen/Plzeň und studierte an der Technischen Universität in Prag/Praha. Er referierte auch am 11.04.2013 beim Forum „Wissenschaft ohne Grenzen“ im Centrum Bavaria Bohemia CeBB) in Schönsee - unweit von Neubäu - über:
„Verschwundene Ortschaften als historisches und landschaftsformendes Element im Vorland ‚Böhmischer Wald bei Weißensulz‘“. Das Projekt „Novosedlý nad Radbuzou“ liegt ihm am Herzen. Herzlichen Dank für seinen YouTube-Film „Novosedly (Neubäu )“!

Das „CeBB“ in Schönsee wurde auch vom bayerischen Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle für seine „grenzüberschreitende Kulturarbeit“ gewürdig, z.B. bei der Landesausstellung 2016/17 „Kaiser Karl IV.“ . Der Plattenberg/Velký Zvon („Große Glocke“) verbindet Schönsee mit Neubäu regional – der „Schönseer Doppelnepomuk“ Böhmen mit Bayern !
Siehe dazu auch: „Aktuelles“ 21. August 2015: Unterwegs in der grenzüberschreitenden Geburtsheimat um den Plattenberg / Velký Zvon."

Ein verdienstvoller tschechischer Heimatforscher im Heimatkreis Bischofteinitz:
Zdenĕk Procházka, 1954 in Pilsen/Plzeň geboren, ist bekannter Schriftsteller, Verleger und Fotograf in Taus/Domažlice, wo sein Großvater Alois Procházka Museumsdirektor war.
Er schrieb auch Bücher über „verschwundene Dörfer im Böhmischen Wald/Český Les“, auf die nun große Schilder in tschechisch und deutsch hinweisen, die auch durch seine Initiative entstanden: z.B.: „Novosedlý - zanyklá obec / Neubäu untergegangenes Dorf“! Besten Dank!

Im August 2020 erschien „Auf den Pilgerwegen oder Kirchen, Kirchlein und Kapellen des Kreises Taus (früher Bischofteinitz)“ mit einem Vorwort des Prager Erzbischofs Dominik Kardinal Duka, der 1960 als Student meinen Heimatkreis besuchte, in dem es etwa hundert Gotteshäuser gab. Daher will Procházka in zwei weiteren Bänden alle, auch die Neubäuer „verstorbene St. Georgskirche“ in tschechisch und deutsch beschreiben. Er engagiert sich auch für die „museale grenzüberschreitende Zusammenarbeit“. Das „Landestormuseum in Furth im Wald“ wird unter dem Motto “Heimat - Grenze - Drache“ neu konzipiert:
In Domažlice/Taus entsteht ein „Kulturzentrum“ unter dem historisch bedeutsamen Motto: „ Taus/Domažlice und Furth im Wald - Museum des gemeinsamen Erbes“.

Museale Grenzerfahrungen in Bayern und Tschechien:
Die vom „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ geförderte zweisprachige Ausstellung „Grenzerfahrungen“ im Landestormuseum der Bischofteinitzer Partnerstadt Furth im Wald eröffneten gemeinsam Furths Bürgermeister Sandro Bauer und Bürgermeister Zdenĕk Novák aus Domažlice/Taus. Er dankte den „bayerischen Freunden“ für die „Hilfe in der Corona-Pandemie“, „als die Grenzen geschlossen waren“: Man könne zwar für kurze Zeit die Grenzen schließen, aber nicht mehr die Freundschaften beenden“ (Heimatbote für den Kreis Bischofteinitz /Sudetendeutsche Zeitung vom 28.08.2020, Seite 11).

Dazu der Europaabgeordnete Manfred Weber beim „1. Symposium in Hof“:
Deutsch-tschechische Schul- und Universitätspartnerschaften, touristische Vernetzungen und der Pendlerverkehr entwickeln sich erfreulich. Freilich bewirkte die „coronabedingte Grenzschließung“ auch Befürchtungen für die „Kultur der offenen Grenzen inmitten Europas“. Daher mahnte der niederbayerische Europaabgeordnete Manfred Weber beim ersten der „Hofer paneuropäischen Symposien“: „Wir haben in den Abgrund von Nationalismus geblickt“! Viele meinten: „… allein schaffen wir das am besten, machen wir schnell die Grenzen zu“. Daher war das Motto des „2. Hofer Symposiums“:
„Euregio - Schicksalsgemeinschaft jenseits des Nationalstaats“ folgerichtigt!

„COVID-19: eine neue Herausforderung für Kirche und Gesellschaft in Ost und West“ war aktuelles Thema beim 24. Internationalen Kongress Renovabis vom 8. mit 10. September 2020, der wegen der Covid-19-Pandemie als eine Abfolge von sieben ZOOM-basierten Online-Veranstaltungen durchgeführt wurde: Link zum Programm.
Am 10. September 2020 wurde digital das Thema: „Europa am Scheideweg: Einigkeit oder Zwietracht - Corona-Krise und ihre Folgen für Europa“ diskutiert. Meine Beiträge hierzu erscheinen unter „Aktuelles“ in: www.waldemar-nowey.de, wie z.B. auch zum vorjährigen „23. Kongress“ hier unter 11. September 2019. Sie stützen sich auf „kichliche Erfahrungen“ und zeitgeschichtliche „Noweyana-Literatur“.

Europapädagogische Perspektiven bei den paneuropäischen Symposien in Hof:
Die AEK-Studienreihe: „Grenzüberschreitende Bildungsregion Euregio Egrensis“ war und ist seit „Öffnung der Grenzen“ ein europapädagogischer Beitrag des „Arbeitskreises Egerländer Kulturschaffender e.V. - „Egerländer Bildungsforschung“, auch zum 1. Hofer Symposium 2020: „Kultur als Startbahn der Zukunft“.

In Hof kehrte ich 1950 aus „kaukasischer Kriegsgefangenschaft“ in das „historische Egerland“ heim. Dort, in der „grenzüberschreitenden Bildungsregion Vogt-, Stifts- und Egerland“ findet auch der „Sudetendeutsche Tag 2021“ statt.

„Aus Böhmen kommt die Musik …“
Symbolkräftig erklangen auch in Hof Melodien aus der„Bildungsregion Euregio Egrensis“:
Das „Egerländer Dudelsackduo“ Tomáš Spurný und Carina Kaltenbach sowie das Bläsertrio des „Westböhmischen Symphonieorchesters“ intonierte die „Böhmischen Tänze“ von Dvořák und die „Moldau“ von Smetana. Studiendirektorin Angelika Neumayer erzählte von ihrer „Europaklasse“ am Dachauer Ignaz-Taschner-Gymnasium, ausgezeichnet mit dem „‘Jan Amos Comenius-Preis‘ der EU-Kommission“. Werner Karg, Referatsleiter für „internationale Bildungszusammenarbeit im Kultusministerium“ bescheinigte, dass die „Europäische Einigung von der Kultur her“ begonnen habe.

Waldsassen 2020:
Paneuropäer in der „Bildungsregion Stiftland - Egerland inmitten Europas“:
Stadtpfarrer Dr. Thomas Vogl begrüßte die Teilnehmer in der barocken Stiftsbasilika des Zisterzienserkloster in Waldsassen zum Festgottesdienst. In der Klosteraula empfing Bürgermeister Bernd Sommer und Luis-Andreas Hart, Sohn von Anton Hart, „Wiederaufbauer von Maria Loreto“ und Egerer Ehrenbürger, die „paneuropäischen Gäste“. Der oberpfälzische Europaabgeordnete Christian Doleschal erklärte: „Mit dem tschechischen Beitritt zur EU ist die Oberpfalz wieder in das Herz Europas gerückt“.

Waldsassen 1995:
Vor einem halben Jahrhundert Vertreibung - seit einem halben Jahrzent „offene Grenzen“ - begegneten sich schon am 4. November 1995 „Egerländer Kulturschaffende AEK e.V.“ und die „Gruppe Bildungsforschung im AEK“ in der „Bildungsregion Stiftland - Egerland inmitten Europas“. Ein „internationales Experten-Podium“ im Harmoniesaal bei der Basilika baute „europäische Bildungsbrücken“. Zu meiner Einführung in die Themenbereiche Bildung, Wirtschaft, Heimatkultur/Religion fand vom 3. Oktober bis 6. November 1995 eine große Buchausstellung im „Waldsassener Rathaus-Foyer“ statt.

Meine Studienreihe „Grenzüberschreitende Bildungsregion Euregio Egrensis“ bereitete auch auf die sachkompetente Podiumsdiskusion vor, die der Kulturchef des Bayerischen Fernsehens Dr. Walter Flemmer moderierte. Das BR-Fernsehteam unter der Redakteurin Christine Schneider zeichnete die Veranstaltung auf. Die neue Äbtissin Laetitia Fech aus Augsburg führte die Podiumsteilnehmer auch in die berühmte Stiftsbibliothek. Die Presse berichtete landesweit ausführlich.

Eger/Cheb 2020:
Der „paneuropäische Kongress auf Rädern“ rollte zum „schönsten Marktplatz Europas“ nach Eger: Auf den Stufen des Rathauses nahm für den beurlaubten Oberbürgermeister Antonín Jalovec der Vizebürgermeister Miroslaw Plevný die „Paneuropafahne“ entgegen.
Aus dem „Deutsch-Tschechischen Begegnungszentrum“ kam eine „Abordnung alteingesessener Egerer in Tracht“.
Nachdenklich blickten die „Paneuropäer“ mit Ihrem Präsidenten Dr.hc. Bernd Posselt und dem Waldsassener Bürgermeister Bernd Sommer über den Marktplatz auf das „Stöckl“.
Von 1941 bis 1944 war ich Student der Lehrerbildungsanstalt Eger, die ich immer vom „Studentenwohnheim im Franiskanerkloster“ über den Marktplatz erreichte. Im „Stöckl“ kaufte ich Schuhe und trank Kaffee.

Beim „Stöckl“ 1693:
Die Reliquien des Egerer Stadtpatrons Vinzentius wurden in die Niklaskirche überführt. Aus diesem Anlass fand „das erste Vinzenzifest am 6. Dezember 1693“ statt, auch mit einer „Prozession um das Stöckl“. Am letzten Sonntag im August wurde der „Egerer Birnsunnta“ gefeiert, den auch Johann Wolfgang Goethe 1785 und im September 1786 erlebte und in seinen Tagebuchaufzeichnungen 1821/1822 begeistert schilderte: Nach der Prozession wurden Birnen am „Birnsunnta“ verteilt. Goethe war überzeugt, dass „Eger einen der schönsten Marktplätze“ habe, „zwar ansteigend, aber durchaus mit schönen Gebäuden umgeben“.
Erste Vinzenzifeste der vertriebenen Egerländer wurden am 28. August 1949 im bayerischen Schirnding und am 31. August 1953 im baden-württembergischen Wendlingen am Neckar gefeiert. Die Stadt Wendlingen wurde „Patenstadt der Egerländer in Baden-Württemberg“: Dort sollte auch heuer am 28./29. August 2020 schon das „69. Vinzenzifest“ stattfinden. Wegen der „Corona-Pandemie“ wurde dieses berühmte „Egerer Erntedankfest“ auf 2021 „verschoben“ – so Gott will!

Zum „Schirndinger Birnsunnta 1993“ publizierte ich die beauftragte Festschrift:
„Bayern und das Egerland - Bildungsregion der offenen Grenzen inmitten Europas“ – 300 Jahre Vinzenzi- 600 Jahre Nepomuk- 800 Jahre Tepler Hroznata- und 1000 Jahre Benedikt-Verehrung in Böhmen und Bayern“: Herausgegeben von der Marktgemeinde Schirnding 1993:

Website: Vinzenzifest Wendlingen am Neckar
Website: Egerländer Gmoi Wendlingen

Eger/Cheb 1994:
Nach einem halben Jahrhundert kam ich als „bayerisch-böhmischer Bildungsforscher“ zum „ersten grenzüberschreitenden universitären Podium“ in „‚meine‘ Lehrerbildungsstadt Eger“. Das internationale Experten-Symposium wurde in der Wirtschaftsfakulät der Universität Pilsen/Plzeň in Eger/Cheb am 24./25. Oktober 1994 zu den folgenden Themenbereichen durchgeführt:
Auf dem Weg zur regionalen Bildung in der „Bildungsregion Euregio Egrensis“: Regionales Bildungsverhalten in Bayern – Tschechien – Sachsen.
„Bildungsregion Euregio Egrensis“ - Wegweiser zur „Europäischen Union“!
Links zu AEK-Begegnungen in Eger: Aktuelles vom 19. Oktober 2011 und 17. Oktober 2013!

Habsburgische Reminiszenzen in Franzensbad 2020:
1795 wurde unter dem letzten Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, dem Habsburger Franz II. das Casino von Franzensbad errichtet: „von der Stadt Eger erbaut“. Im großen Saal überreichte Dr.hc. Bernd Posselt: Ehrenurkunden an den tschechischen Kulturminister a.D. Daniel Herman und an den bayerischen Kultusminister a.D. Dr. Ludwig Spaenle.
Das von beiden unterzeichnete „Bayerisch-tschechische Kulturabkommen“ ist auch für „grenzüberschreitende Schul- und Universitäts-Partnerschaften“ wegweisend.

Für „Verdienste um Völkerverständigung“ wurden die „Sudetendeutschen Büros in Prag, Gudrun Heißig und Peter Barton, Margaretha Michel und Marian Švejda ausgezeichnet. Für „grenzüberschreitene Kulturprojekte“ wurden Sissy Thammer „Europäisches Musikfestifal Bayreuth“ und Milan Muzihář „Westböhmisches Symphonieorchester“ geehrt.

Seit Mai 2018 ist Dr. Ludwig Spaenle „Beauftragter der Bayerischen Staatsregierung für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus, für Erinnerungsarbeit und geschichtliches Erbe“.
Am 7. Januar 2020 eröffnete er mit einer überzeugenden Rede in der Bücherei in Mering die Ausstellung „1948 - Wie der Staat Israel entstand“, den er schon oft besuchte.
Mering und die französchische Stadt Ambérieu-en-Bugey verbindet schon seit 1973 eine „Partnerschaft“ und plant nun auch mit Karmiel in Israel eine „Städtepartnerschaft“.

In Mering überreichte ich Dr. Ludwig Spaenle mein Buch: „Auf dem Weg der Synode durch das Heilige Land“ und dankte auch für die „Weiterentwicklung der Hauptschule zur Mittelschule in Bayern“:
In Mering entstand meine Dissertation: „Probleme und Möglichkeiten der Volsschuloberstufe im technischen Zeitalter 1965“ und in München am „Staatsinstitut für Bildungsforschung und Bildungsplanung: „Modellhauptschulen in Bayern 1972“, eine „Pilotstudie der Bayerischen Bildungsforschung“.


AEK-Begegnungen in Marktredwitz, Franzensbad und Eger 2011 und 2013:
Zu Abschlusskundgebungen rollte der „Paneuropakongress auf Rädern 2020“ nach Eger/Cheb und Franzensbad/Františkovy Láznĕ - in das Kernegerland. Dort veranstaltete schon 2013 der „Arbeitskreis Egerländer Kulturschaffender e.V“: eine „Grenzüberschreitende AEK-BEGNUNG“.
Dazu Links: In: „Aktuelles“unter: 19. Oktober 2011 und 17. Oktober 2013 !
Nach Öffnung der Grenzen traf ich „Egerer Klassenkameraden“ vor unserer zerstörten „Lehrerbildungsanstalt LBA“, bevor sie abgebrochen wurde. Nach dem Abbruch besuchte ich nachdenklich das Grundstück, auf dem „unsere LBA“ stand.

Im „untergegangenen Geburtsort Neubäu“ im Heimatkreis Bischofteinitz :
Wiederholt war ich mit meiner Familie in meinem „untergegangenen Geburtsort Neubäu“. Ich zeigte auch meinen Enkeln die „verwachsenen Grundstücke“ meines Vaterhauses, der Dorfkirche und der Volksschule. Wir wanderten im Quellgebiet der Radbusa, bestiegen die „Neubäuer Höhe“ und blickten zum „Plattenberg mit dem Radarturm“, der „bei offenen Grenzen nun wieder Böhmen und Bayern verbindet“.
2013 fuhren wir mit unseren Enkeln durch den „Heimatkreis Bischofteinitz“. Ein Bericht ist in „Aktuelles“ unter 18. August 2013 nachzulesen.

Im Egerland und in Eger:
Mit meiner Frau Hanna und den Töchtern Erwine und Ulla besuchten wir schon oft das Egerland und Eger. Das E-Book: „Zur goldenen Hochzeit auf Goethes Spuren im Egerland mit Enkeln unterwegs, 2009“ ist hier vollinhaltlich abruf- und / oder ausdruckbar.

Kurzprofil

Dr. phil. Waldemar Nowey (* 11. März 1927 in Neubäu, Egerland) ist ein deutscher Pädagoge, Bildungsforscher und Schriftsteller.

Nach Anstellungen als Lehrer und Schulleiter in Bayern promovierte er 1964 an der Universität München. Anschließend war er als Ausbildungslehrer an der Pädagogischen Hochschule in Augsburg tätig. Von 1969 bis 1989 führte er Studien für das Kultusministerium Bayern durch. In der Deutschen Nationalbibliothek sind 82 Publikationen unter seinem Namen verzeichnet.

Nowey ist verheiratet und hat zwei inzwischen verheiratete Töchter.

Siehe auch Wikipedia.