18. August 2013

Mit Enkeln unterwegs im Heimatkreis Bischofteinitz

Auf Siedlerspuren im Quellgebiet der Radbusa zur »neuen Nepomukbrücke«
In einem Kleinbus fahre ich mit meiner Großfamilie von Mering aus paar- und donauabwärts bis Regensburg, naab- und schwarzachaufwärts bis Waldmünchen. Über die Grenze erreichen wir das Quellgebiet der Radbusa im nördlichen Böhmerwald des südlichen Egerlandes, vom Bairischen Nordgau aus besiedelt. Augustinermönche aus dem bairischen Schönthal gründeten das böhmische Kloster Stockau und christianisierten im Kreis Bischofteinitz.

Die Piwonka fließt über Ronsperg als Schwarzbach in die Radbusa. Auf Schloss Ronsperg gestaltete Johann Prokoff die Nepomukstatue der Prager Karlsbrücke, war Friedrich/Bedřich Smetana Musiklehrer und wuchs der Paneuropäer Richard Coudenhove-Kalergi auf. Im nahen Schüttwa wurde Johannes von Schüttwa/Tepl/Saaz geboren, der den "Ackermann aus Böhmen" schuf.
An der böhmischen Schwarzachquelle vorbei, entlang des ehemaligen Eisernen Vorhanges, über die "Neider Wasserscheide" und an der Radbusaquelle vorbei gelangen wir nach Waier/Rybnik. An der "Rindler Höhe" entsteht das EU-geförderte Museumsprojekt "Untergegangenes Rindl" mit Lehrpfad.
Im jungen Radbusatal entstanden einst Glashüttensiedlungen. Wir fahren durch die "versunkenen Dörfer" Althütten und Neuhütten/Schwanenbrückl, jetzt Most mit der restaurierten "Historischen Brücke/Historickỳ most". An der "Wüstung Neubäumühle" bestaunen wir den neuen Wegweiser in Tschechisch und Deutsch sowie die "Nepomukbrücken-Baustelle". Siehe dazu "Rekonstruktionsmodelle" in "AEK-Buchausstellung beim »Sudetendeutschen Tag 2011«"!

Enkel dokumentieren an der "Neubäuer Höhe" und der Radbusa entlang in Bildern
Das "untergegangene Neubäu" überwächst der "Böhmerwald". Auf Arealen des "versunkenen Vater- und Schulhauses" kommen wir zum Kirchplatz. Dort beten wir vor dem renovierten Flurkreuz aus der "Ursiedlung Hammersbrunn", die einst abbrannte. Oberpfälzische Neusiedler gründeten Neugebäu/Neubau/Neubäu. Von der "Neubäuer Höhe" aus fotografieren meine Enkel über das junge Radbusatal hinweg das böhmisch-bayerische Grenzgebirge.

Der Radbusa entlang zur Bürgerschule und Pfarrkirche in die Heimatkreisstadt

Die nordwärts gerichtete Radbusa umrundet ehrenvoll die "Neubäuer Höhe" zum Bürgerschulort Weißensulz, fließt südwärts zur Pfarrkirche Heiligenkreuz, durch die Heimatkreisstadt Bischofteinitz nach Pilsen, von dort in die Beraun und Moldau nach Prag.
Die ersten Heiligenkreuzer Schlossherren Lamendinger aus dem stiftländischen Albenreuth (Frais) brachten auch aus dem Sechsämterland "Rawatzer-Siedler" mit. Meine mütterlichen Vorfahren hießen Rebitzer.

Der "Lobkowitzer Horschauer Mauer" entlang erreichen wir Bischofteinitz/Horšovskỳ Tỳn. Das "Schloss Trauttmansdorff" prägt die Heimatkreisstadt, auch eine "kirchengeschichtliche Brückenstadt" zwischen Regensburg und Prag. Der Regensburger Bischof Wolfgang aus der Ulrichsdiözese Augsburg initiierte das Kloster Kladrau und "gründete durch Gebietsabtretung" das Bistum Prag.
Unweit der Nepomukbrücke steht das Geburtshaus des berühmten Astronomen Joseph Johann Littrow, Sternwartegründer in Kasan an der Wolga und Professor in Wien an der Donau.

 

Kurzprofil

Dr. phil. Waldemar Nowey (* 11. März 1927 in Neubäu, Egerland) ist ein deutscher Pädagoge, Bildungsforscher und Schriftsteller.

Nach Anstellungen als Lehrer und Schulleiter in Bayern promovierte er 1964 an der Universität München. Anschließend war er als Ausbildungslehrer an der Pädagogischen Hochschule in Augsburg tätig. Von 1969 bis 1989 führte er Studien für das Kultusministerium Bayern durch. In der Deutschen Nationalbibliothek sind 82 Publikationen unter seinem Namen verzeichnet.

Nowey ist verheiratet und hat zwei inzwischen verheiratete Töchter.

Siehe auch Wikipedia.