20. Oktober 2018

Schulhistorisches Klassentreffen in Mering

Die „Friedberger Allgemeine“ berichtete am Mittwoch, 7. November 2018, Seite 2, über das „70er-Klassentreffen in Mering“:

Vor der Gebiets- und Schulreform 1972
Von 1955 bis 1960 war ich Lehrer, bis 1966 Oberlehrer an der Knabenvolksschule Mering. Die nun siebzigjährigen ehemaligen Schüler des Geburtsjahrganges 1948 führte ich als Klassenlehrer von der 2. über die 4./ 6./ 7. Jahrgangsstufen in die abschließende 8. Jahrgangsstufe.

Als Klassenlehrer der 8. Jahrgangsstufe absolvierte ich auch ein Promotionsstudium von 1960 bis 1965 an der LMU München. Meine „Meringer Achtklässler“ unterstützten meine Universitätsstudien und halfen begeistert bei meiner Dissertation: „Probleme und Möglichkeiten der Volksschuloberstufe im technischen Zeitalter“.

Zu meinem 90. Geburtstag besuchten die Klassensprecher Hafenrichter und Ollrom - jetzt pensionierte Ingenieure - das „Forschungsinstitut Noweyana“ und betrachteten die Doktorarbeit ihres ehemaligen Oberlehrers nachdenklich (Link zum Beitrag vom 17. März 2017). Sie war eine Vorlaufstudie zur Entwicklung der „Modellhauptschulen in Bayern“ am Staatsinstitut für Bildungsforschung und Bildungsplanung zur Gebiets- und Schulreform 1972.

Eine Schüler- und eine Lehrergeneration der Nachkriegszeit
1948 - im Geburtsjahr meiner Schüler - wurde ich vom „Suchdienst des Bayerischen Roten Kreuzes“ als Kriegsgefangener im Kaukasus gefunden. Daran dachte ich auch beim Dankgottesdienst in der renovierten barocken St. Franziskus-Kapelle mit dem Pallottinerpater Wilfried Kunz, der seinen 75.Geburtstag feierte.

Eine Erlebnis- und eine Enkelgeneration
Ich dankte auch dafür, dass ich als „Spätheimkehrer“ einst „Nachkriegsschüler“ unterrichten und erziehen durfte. Als ein überlebender Zeitzeuge übermittelte ich Ihnen verantwortungsvoll Zeitgeschichte.

Europapädagogische Perspektiven für die Internetgeneration
Über meine Homepage www.waldemar-nowey.de erreichen meine Erlebnisberichte und E-Books auch weiterhin die „europäische Enkelgeneration“. In „grenzüberschreitenden Bildungsregionen“ bewirken sie friedenstiftende Europapädagogik.

Gedenken an die verstorbenen Schüler(innen) und Lehrer(innen)
Gemeinsam mit den ehemaligen Schülerinnen der 8. Mädchenklasse und ihrer ehemaligen Lehrerin Maria Kretschmer gedachten wir der inzwischen verstorbenen Mitschüler(innen) und Lehrer(innen). Wir beteten für sie.

Erinnerungen an die gemeinsame Schulzeit
Beim gemütlichen Zusammensein im „Restaurant Schlosserwirt“ erinnerten ehemalige Schüler auch an meine „Lehrerwirksamkeit“: Sie referierten über meine Erlebnisberichte aus russischer Kriegsgefangenschaft, die u.a. im E-Book: „Jugend zwischen Krieg und Frieden“ aus www.mering.de abruf- und / oder ausdruckbar sind.

Zur vorberuflichen Bildungsarbeit wurde auch über Arbeitslehre und Werkunterricht - insbesondere über den „Segelflugmodellbau“ - begeistert berichtet.

Zur Politischen Bildung blieb der „Schülerwettbewerb 1962“ des Bayerischen Landtages und der Politischen Akademie Tutzing nicht vergessen: „Wie Volksvertreter für unsere Heimatgemeinde tätig sind“ ( siehe folgende Urkunde ).

Bildungswege und Berufslaufbahnen
Zur späten Stunde las ich aus meinem „Notenbüchlein“ die Namen aller anwesenden ehemaligen Schüler vor. Ich fragte die jetzigen „Pensionisten“ und „Rentner“ nach ihren ausgeübten Berufen: Auf dem Zweiten Bildungsweg wurden auch akademische Berufe erreicht (z.B. : Apotheker, Gymnasiallehrer).

Wünsche und Geschenke zum Abschied
Von allen anwesenden „Buben“ und „Mädchen“ verabschiedete ich mich einzeln, dankte auch für die Geschenke mit besten Wünschen für die Zukunft.

Besonderer Dank für den Gottesdienst:
Ich dankte Herrn Pater Wilfried Kunz für die eindrucksvolle Gottesdienstgestaltung herzlich. Er stammt aus dem Schwarzwald. Daher überreichte ich ihm das Buch: „Ein seltsames Heimaterlebnis - Im Schwarzwald niedergeschrieben“.

Kurzprofil

Dr. phil. Waldemar Nowey (* 11. März 1927 in Neubäu, Egerland) ist ein deutscher Pädagoge, Bildungsforscher und Schriftsteller.

Nach Anstellungen als Lehrer und Schulleiter in Bayern promovierte er 1964 an der Universität München. Anschließend war er als Ausbildungslehrer an der Pädagogischen Hochschule in Augsburg tätig. Von 1969 bis 1989 führte er Studien für das Kultusministerium Bayern durch. In der Deutschen Nationalbibliothek sind 82 Publikationen unter seinem Namen verzeichnet.

Nowey ist verheiratet und hat zwei inzwischen verheiratete Töchter.

Siehe auch Wikipedia.